Der Journalist Deniz Yücel ist als PEN-Präsident unter Protest zurückgetreten und hat das deutsche Zentrum der „Poets, Essayists, Novelists“, das er wenig schmeichelhaft als „Bratwurstbude“ bezeichnet, dann auch noch ganz verlassen. Der Blick zurück im Spott, den Yücel nun in Interviews und auf seinen Social-Media-Kanälen sehr offenherzig mit der Welt teilt, liest sich ungemein amüsant. … Literatur und Politik: Ein deutsches Verhängnis weiterlesen
Das Gedenken an den Nationalsozialismus zu Zeiten der AfD
Am 27. Januar jährt sich wieder der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. 2020 ist es 75 Jahre her, dass Soldaten der Roten Armee das Vernichtungslager Auschwitz befreiten. 1996 wurde der Gedenktag durch den damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog eingeführt. 2005 wurde er von den Vereinten Nationen zum Internationalen Tag des Gedenkens an die … Das Gedenken an den Nationalsozialismus zu Zeiten der AfD weiterlesen
Wir schreien uns an und verstehen nichts mehr
Vom Verlust der gemeinsamen Kommunikationsgrundlage „Der wohl hervorstechendste und auch erschreckendste Aspekt der deutschen Realitätsflucht liegt in der Haltung, mit Tatsachen umzugehen, als handele es sich um bloße Meinungen. Dies ist ein ernstes Problem, nicht allein, weil Auseinandersetzungen dadurch oftmals so hoffnungslos werden (man schleppt ja normalerweise nicht immer Nachschlagewerke mit sich herum), sondern vor … Wir schreien uns an und verstehen nichts mehr weiterlesen
Rammstein, Deutschland und die Faszination des Bösen
Ja, dürfen die das denn? Die Kritik am neuen Rammstein-Video entzündete sich vor allem an der bereits vorab veröffentlichten Darstellung der Band als totgeweihte KZ-Häftlinge. Laut Charlotte Knobloch, der ehemaligen Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, habe „die Band eine Grenze überschritten“. Die Kulturministerin von Schleswig-Holstein, Karin Prien (CDU), sprach von einer „widerlichen Geschmacklosigkeit“ … Rammstein, Deutschland und die Faszination des Bösen weiterlesen
Gegen Tellkamp
Kulturelle Hegemonie Peter Glotz, der legendäre SPD-Vordenker, ist lange tot. Er war der letzte, der das Denken des italienischen Kommunisten Antonio Gramsci (1891-1937) für die politische Linke rezipiert und fruchtbar gemacht hat. Bemühungen, die Hegemonie über den kulturellen Raum zu erlangen, um von dort auch die politische Hegemonie zu gewinnen, sind heute vor allem auf … Gegen Tellkamp weiterlesen
Der Mut zur Intoleranz und der strukturelle Vorteil des Populismus
Es geht ein Gespenst um in Europa. Aber wie heißt es? Populismus? Autoritarismus? Faschismus? Nationalismus? In siebzig Jahren Frieden wurden in Europa und speziell in Deutschland immer wieder Trockenübungen gemacht. Aus den Fehlern der Vergangenheit sollte gelernt werden. Gerade in dem Land, von dem aus der Holocaust geplant, organisiert und durchgeführt wurde, wurde das „Nie … Der Mut zur Intoleranz und der strukturelle Vorteil des Populismus weiterlesen
Die Pest des Antisemitismus – Kollegah und all die anderen
Genesis Der Skandal um die Echopreisverleihung an Kollegah und Farid Bang sowie der Fall zweier Kippa tragender Männer in Berlin, die mit einem Gürtel attackiert wurden, hat es erneut gezeigt: Der Antisemitismus ist eine Pest, die sich nie ganz ausrotten lässt und die immer wieder in unterschiedlichen Intensitätsgraden ausbricht. Derart tief ist sie in unsere … Die Pest des Antisemitismus – Kollegah und all die anderen weiterlesen
Tellkamp, Steinbrück und das Elend rechter Diskursmuster
Dieses Wochenende brachte uns zwei Phänomene, die vordergründig wenig, tatsächlich aber ganz viel miteinander zu tun haben: Die Uwe-Tellkamp-Debatte und das Erscheinen von Peer Steinbrücks neuem Buch „Das Elend der Sozialdemokratie“. Zu Letzterem: Warum sollte sich ein verdienter Genosse, der viele Jahre an führender Stelle Verantwortung für die Partei getragen hat, nicht zum Zustand der … Tellkamp, Steinbrück und das Elend rechter Diskursmuster weiterlesen
Jenseits der Erkenntnis. Zum Gesprächsband „Das Leben wortwörtlich“ von Martin Walser und Jakob Augstein
Martin Walser ist Jakob Augsteins Vater. Das ist seit 2009 bekannt. In dem vorliegenden Gesprächsband, zielt alles auf das letzte Kapitel „Was wir verschweigen. Über uns“ hin: Warum wurde Jakob Augstein all die Jahre belogen und was genau ging damals, im Jahre 1966, vor sich? Das alles ist literarisch höchst gekonnt durchkomponiert und endet in … Jenseits der Erkenntnis. Zum Gesprächsband „Das Leben wortwörtlich“ von Martin Walser und Jakob Augstein weiterlesen