„Traditionen von Gewalt und Rechtlosigkeit“ Diktatur? Autokratie? Faschismus? Welche Begriffe wir auch immer für das aktuelle russische Regierungssystem finden, kaum jemand wird bestreiten, dass sich die Abkehr von der Demokratie, der Roll-Back in autoritäre Traditionen sowjetischer und zaristischer Zeiten zuletzt noch einmal intensiviert hat. Der oppositionelle Leonid Wolkow spricht in seinem Buch „Putinland“ davon, dass … Wie schlimm ist Diktatur? Deutsche Befindlichkeiten und der Charakter des Putin-Regimes weiterlesen
Trouvaillen zu alten Problemen der Politik
Agitation, Lüge, Wahrheit, Parlamentarismus, Identität, Konsens, Opposition gefunden bei: Leo Löwenthal, Hannah Arendt, Thomas Hobbes, Dolf Sternberger, Karl Mannheim, Carlo Schmid Es wurde ja so vieles von dem, was uns heute bewegt, längst erlebt, durchdacht und aufgeschrieben. Wahrscheinlich steht mehr oder weniger schon alles bei den alten Griechen. Wer nicht ganz so weit zurückgehen will, … Trouvaillen zu alten Problemen der Politik weiterlesen
Kulturk(r)ämpfe
Der SPIEGEL-Journalist René Pfister warnt vor einer „neuen linken Ideologie aus Amerika“, die „unsere Meinungsfreiheit bedroht“. Die konservative Denkfabrik R21 veranstaltet einen Kongress zum Thema und sieht sogar „unsere Freiheit“ allgemein in Gefahr. Der Literaturwissenschaftler Adrian Daub gibt hingegen Entwarnung und spricht von periodisch auftretender „moralischer Panik“, die eher etwas über konservative Verunsicherung als über … Kulturk(r)ämpfe weiterlesen
„But I like living in the past. It’s where I grew up”. Jörg-Uwe Albig liest der Moralkritik die Leviten (Rezension)
Moralkritik war in den letzten Jahren schwer angesagt. Deshalb war ein Buch wie dieses überfällig. Der Schriftsteller Jörg-Uwe Albig legt mit „Moralophobia“ ein launiges Pamphlet darüber vor, „wie die Wut auf das Gute in die Welt kam“. Er tut das, indem er eine Reihe historischer Charaktere beleuchtet, die sich jeweils gegen neumodische Moralvorstellungen aufgelehnt haben … „But I like living in the past. It’s where I grew up”. Jörg-Uwe Albig liest der Moralkritik die Leviten (Rezension) weiterlesen
Zum #WelttagdesBuches
Den Beginn macht der Deutsch-Iraker ABBAS KHIDER mit „Die Orangen des Präsidenten“. Alle Bücher von Khider lohnen sich, immer hinterlassen sie bei mir einen tiefen Eindruck. Es geht um die Milieus der Geflüchteten, der „Ausländer“, „Asylanten“, ihre Sorgen und Nöte und um ihren Blick auf die deutsche Gesellschaft. Im vorliegenden Buch geht es um die … Zum #WelttagdesBuches weiterlesen
Spurensuche am Abgrund IV: Der populistische Planet (Rezension)
Über den Populismus ist viel geschrieben worden. Zwar beginnen die Probleme bei der Beschreibung des Phänomens schon beim Namen – was kann schließlich schlecht daran sein, Politik für das Volk (lateinisch populus) zu machen? – doch werden Grundzüge dennoch erkennbar: Der Alleinvertretungsanspruch der Populisten und die Absage an Pluralität, die Jan-Werner Müller in den Vordergrund … Spurensuche am Abgrund IV: Der populistische Planet (Rezension) weiterlesen
Ulf Poschardt: Mündig (Rezension)
Dieses Buch ist eine Zumutung. Dabei ist es nicht das Sachbuch, das erwartet werden könnte: Kein bloßes „Kraft der Freiheit“, „Gegen linke Gleichmacherei“, „Nackensteak an Diesel für alle“ oder „Jeder für sich, dann ist allen geholfen“ – nein, das wäre zu einfach. Poschardts philosophisches Dandytum lebt ja gerade davon, sich unerwartbar zu geben. Und so … Ulf Poschardt: Mündig (Rezension) weiterlesen
Die Zerstörung Hölderlins
Heidegger, Ernst Jünger, Botho Strauss – ich habe einen bestimmten Zug der Heroen unserer neuen, alten, neualten und Sonstwie-Rechten noch nie verstanden, oder besser: noch weniger verstanden als alles andere; und zwar die Pose des Solitärs, der sein ganzes Leben damit verbringt, vornehmlich beim Waldspaziergang irgendeiner imaginierten einstigen Größe hinterherzutrauen und nichts als Verachtung für … Die Zerstörung Hölderlins weiterlesen
Der Lesedezember 2019 – ein Bücherbrief zum Jahresende
Lieber Leserinnen und Leser, der Dezember wird immer mehr zum neuen November, zumindest was das Wetter angeht – nassgrau-nieseliges Wetter draußen, wo einen nichts hinzieht. Wohl dem, der jetzt schon weihnachtlich geschmückt und dazu Zeit und Muße hat, das ausgehende Jahr zur Flucht in eigene, neue, fremde Welten zu nutzen. +++ Am Anfang war der … Der Lesedezember 2019 – ein Bücherbrief zum Jahresende weiterlesen
Der Lesenovember – Erlöschende Lichter und andere Anfänge
Das erlöschende Licht des Jahres 2019 lädt ein zur besinnlichen Einkehr. Was wäre dafür besser geeignet, als die Lektüre interessanter Bücher, wie sie unsere Zeit haufenweise hervorbringt. Fast scheint es, als ob wirklich spannende Literatur nur in wirklich bewegten Zeiten erscheint. Frei nach Brecht: Traurig das Land, das gute Literatur nötig hat? Eigene Essays habe … Der Lesenovember – Erlöschende Lichter und andere Anfänge weiterlesen