Einerseits juckt es in diesen Tagen einen toten Hamster, dass Oskar Lafontaine nach der SPD nun auch Die Linke verlässt.

Andererseits zeigen sich an seiner Person exemplarisch Irrwege der politischen Linken insgesamt – weg von einer progressiven Kraft der Zukunftsgestaltung, und hin zu einem muffigen Linksnationalismus, der seine geistige Nähe zur AfD immer weniger verbergen konnte.

Dieser Muff, der sich teilweise leider auch bis in die SPD erstreckt, ist EIN Hintergrund für die vollkommen verfehlte Russland-Politik der letzten Jahre.

Oskar Lafontaine war Oberbürgermeister von Saarbrücken, SPD-Landesvorsitzender, Ministerpräsident des Saarlandes (1985-1998), SPD-Kanzlerkandidat (1990), SPD-Bundesvorsitzender, Bundesfinanzminister, Mitgründer der Linkspartei und deren Partei- und Fraktionsvorsitzender im Bundestag.

Wer zuletzt seine Posts auf Facebook gelesen hat, konnte nur staunen, wie weit sich Lafontaine in das verschwörungsideologische Milieu hineinbegeben hat. Was Ehefrau Wagenknecht nur andeutete, um weiterhin zu Talkshows eingeladen zu werden und Bücher zu verkaufen, sprach Lafontaine unumwunden aus.

Posting vom 18. Februar 2022: „Jetzt hat der Außenminister der Lügenbande in Washington, Antony Blinken, im UN-Sicherheitsrat folgendes zum Besten gegeben: Russland bereite sich auf einen Angriff in den kommenden Tagen vor.“

Die politische Biografie dieses Mannes wird dereinst spannend zu lesen sein. Mir ist kein anderer Lebenslauf bekannt, der sich aus hohen politischen Ämtern kommend derart in die Niederungen des Extremismus bewegt hat.

Es bleibt die Hoffnung, dass Lafontaines politisches Ende stellvertetend für den Niedergang der „Putin-Versteher“ steht. Sie werden hierzulande hoffentlich dauerhaft weniger Konjunktur haben. Sie selbst werden das in ihren schrumpfenden Echokammern als „Triumph der NATO-Propaganda“ verkaufen.

Für Deutschland besteht hingegen die echte Chance, dem politischen Westen nicht mehr länger nur anzugehören, sondern die dazugehörigen Werte auch wirklich zu verinnerlichen – und auch zu verteidigen.

Ein Kommentar zu „Lafontaine

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